Geschichten, die das Leben schreibt...
„So viele Jahre,
so viele Unternehmen
und so viele Stories!“
Einfach nur Glück gehabt...
Es war im August 2016. Nach über 18 Monaten und mehreren Gesprächen mit Führungskräften des Unternehmens war der Geschäftsführer des großen Metallverarbeiters aus Südsachsen bereit, mit uns einen Termin zu vereinbaren. In diesem Zusammenhang führten wir im Vorfeld eine Unternehmensbesichtigung durch, ermittelten die Risiken und bewerteten einige der bestehenden Versicherungsverträge des Unternehmens.
Die Ergebnisse überraschten uns nicht. Das war Alltag. Für das Unternehmen war es jedoch alarmierend.
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"Nun bin ich aber gespannt, was Sie vorzuweisen haben.", sagte der etwas frostige Chef mit knurriger Stimme. "Ich sage Ihnen gleich, meine Zeit ist kostbar, ich bin mit meinem bisherigen Versicherungsmakler sehr zufrieden, halte aber grundsätzlich nichts von dem ganzen Versicherungsquatsch. Das hält uns nur von der eigentlichen Arbeit ab und kostet zu viel."
Wie oft hatten wir solche Aussagen in den vergangenen 26 Jahren gehört?
"Wir können verstehen, dass man sich mit solchen Themen im Arbeitsalltag nicht beschäftigen kann und will.", sagte ich und legte ihm die Unterlagen unserer ersten Untersuchungen vor. "Können wir was einsparen? Ich zahle sicher zu viel.", fuhr er dazwischen.
"Nach unserem ersten Überblick wird dies möglich sein.", sagte ich, "Unsere vorrangige Aufgabe sehen wir in Ihrem Unternehmen aber an anderer Stelle."
„Wir haben in Ihren Sachversicherungen, also Gebäude und Anlagen, sowie Ihren Maschinenversicherungen folgende nachteilige Klauseln gefunden.", setzte ich meine Präsentation fort. "Wenn zum Beispiel Ihre Mitarbeiter oder auch im Betrieb tätige Handwerker Sicherheitsvorschriften verletzen und diese Verhaltensweisen zum Schaden führen, kann Ihnen der Versicherer die Schadenersatzleistung erheblich einkürzen. Dafür ist schon das Rauchen trotz Rauchverbotes ausreichend." Wir legten ihm eine Sammlung mit Urteilen vor. "Schauen Sie sich dazu diese vergleichbaren Urteile verschiedener Oberlandesgerichte und des Bundesgerichtshofs an."
Dann unterbrach er mich und fragte: "Wo steht das in meinen Verträgen? Das betrifft uns doch nicht."
Wir zeigten ihm in seinen Versicherungsverträgen zahlreiche bereits markierte Klauseln und die damit verbundenen Auswirkungen auf sein Unternehmen. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir seine volle Aufmerksamkeit.
"Welcher Schaden würde Ihrem Unternehmen weh tun, also ab wann wird die Liquidität eng?", fragte ich ihn und er sagte nach kurzer Überlegung: "Da wir durch unsere hohen Investitionen in den letzten Jahren sehr von der Bank abhängen, wären 100.000 EUR Ausfall schon problematisch."
Da wir das Unternehmen schon im Vorfeld mit unserem Ansprechpartner besichtigt hatten, konnten wir ihm die Hauptrisiken in seinem Unternehmen aufzeigen und die Auswirkungen des mangelnden Schutzes auf Produktion und Unternehmen verdeutlichen. Er hörte zu, dachte nach und fragte, was er besser machen kann. Er verstand, dass sinnvoller Versicherungsschutz ein Baustein des Risikomanagements ist.
Es galt den Versicherungsschutz so zu konzipieren, dass die Risikolage, Schadenwahrscheinlichkeit und Liquiditätssituation in Einklang gebracht wurden. Wir hatten nun einen Unternehmer an der Seite, der verstanden hatte, dass Versicherungen nicht nur lästige Beiträge sind, sondern bei sinnvoller Gestaltung des Versicherungsschutzes, dieser maßgeblich zum Fortbestand des Unternehmens beiträgt.
Gemeinsam gingen wir im Anschluss durch seine Produktion. Er erzählte stolz die Geschichte seines Unternehmens, warum er in dies und jenes seit der Wende investiert hatte und wo er seine Zukunft am Markt sieht. Es stellte sich heraus, dass er neben den uns bereits vorgelegten Verträgen weitere Gebäude- und Maschinenversicherungsverträge hatte, die ihm die Bank mit Abschluss der letzten Finanzierungen verkaufte. Diese wollte er nicht überprüfen lassen, weil er Sorge wegen der Finanzierungen hatte. "Wissen sie", sagte er, "solange wir noch von denen abhängig sind, sollen die das machen."
Solche ähnlichen Aussagen höre wir immer wieder. Ein paar Banken verbinden die Kreditgeschäfte mit Versicherungsabschlüssen. Dies ist zwar rechtlich unzulässig, weil es sich um Kopplungsgeschäfte handelt, aber was soll der auf Liquidität angewiesene Unternehmer tun?
Wir sagen: Selbstbewusst sein! Denn die meisten dieser Verträge sind inhaltlich so schlecht, dass er auch darauf verzichten kann. Man sollte die Bank bei der Sicherheit packen und ihr aufzeigen, dass der Unternehmer über markstein beste Verträge erhält und somit der Kredit der Bank besser gesichert ist.
Zudem stellt sich die Frage: Was hat eine Bank mit Versicherungen zu tun? Bei Geschäftszweige sind extrem unterschiedlich. Natürlich versuchen die Banken auch dieses Geschäft abzugreifen, aber im Ernst: Auch Bäcker bieten Wurstbrötchen an, aber verstehen von der Wurstherstellung selbst nichts. Diese Wurst wird einfach nur verkauft. Und so ist es auch bei vielen Banken mit Versicherungsprodukten. Leider schmeckt man da die Qualität nicht. Deshalb: Schuster, bleib bei deinen Leisten...
Während des Rundganges erstellten wir für ihn eine Liste mit Hinweisen, die ihm helfen sollten, die Sicherheit in seinem Unternehmen zu erhöhen. So waren zum Beispiel die Gabelstaplerlade- und Kompressorenstationen völlig verstellt. Er wusste nicht, dass diese mind. 2,5 Meter ringsum freigeräumt sein müssen, weil gerade solche Stationen ein hohes Brandrisiko zeigen. Auch war ihm nicht bekannt, dass die defekten Zünder der Neonröhren im Hochregallager gewechselt werden müssen, weil diese wegen der durch Dauerzündung verursachten Hochtemperaturen oft Brände verursachen. So gab es insgesamt für ihn 26 wichtige Hinweise, die er dankbar annahm.
Für uns ist das nicht die Regel. Viele Unternehmen erkennen nicht, dass Risikomanagement heißt, das Unternehmen nachhaltig zu sichern. Denn der beste Fall ist, wenn der Versicherungsschutz nicht in Anspruch genommen werden muss. Nicht wegen der ersparten Schadenkosten der Versicherer, sondern wegen der schweren Aufgabe für die Unternehmen, nach einem Großschaden zurück in die Märkte zu kommen. Das Prinzip der Unverletzlichkeit (Es trifft nur die anderen...) nehmen viele Unternehmen für sich in Anspruch und verkennen dabei die Realsituation. Es brennt jeden Tag in deutschen Unternehmen.
Wir gingen zurück in sein Büro und übergaben ihm die Unterlagen des VdS, die seine Mitarbeiter bei der Organisation unterstützen sollten. So auch diese Broschüre des VdS Richtlinien zur Schadenverhütung für Batterieladeanlagen.
Diesem erfolgreichen Unternehmer war nicht bekannt, dass in seinen Versicherungsverträgen vereinbart war, dass er jährlich den Befundbericht eines VdS-Sachverständigen zu seinen elektrischen Anlagen dem Versicherer unaufgefordert einreichen musste und er mit diesem "vertraglichen Fehlverhalten", zum Beispiel im Falle eines Brandes durch Kurzschluss, keine Schadenersatzleistung vom Versicherer erwarten kann.
Aber wir konnten ihn beruhigen, denn aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen im Mittelstand wissen wir, dass Unternehmer und Führungskräfte jeden Tag so viele Aufgaben zu bewältigen haben, dass es verantwortliche Berater braucht, die den Mittelstand unterstützen. Bedauerlich finden wir, dass die Mehrzahl der Versicherungsleute nur Verträge und Mogelpackungen verkaufen, aber keine Hilfe für die Unternehmen sind.
Am Ende unseres Gespräches übergab er uns alle Versicherungsunterlagen, auch die der Bank, und dankte uns, dass wir über die vielen Monate so hartnäckig waren. Er sagte: "Ich habe das Gefühl, mit Ihrem Unternehmen jemanden gefunden zu haben, der uns diese Versicherungslast abnimmt und tatsächlich dazu beiträgt, dass unsere Firma sicherer wird. Wissen Sie, Herr Markstein", führte er weiter aus, "es braucht Leute wie Sie, die den Unternehmern unter die Arme greifen, weil die vielen Verordnungen und gesetzlichen Vorschriften überhand nehmen. Ich habe verstanden, dass wir einiges ändern müssen. Bitte helfen Sie uns, unser Unternehmen so zu sichern, dass es keinen Schaden gibt oder wir einen Schadenfall überleben."
Das sind die schönen Momente in unserem Geschäft. Dafür stehen wir jeden Tag auf und machen unseren Job mit Leidenschaft.
In der Folge bereiteten wir die bestehenden Versicherungsunterlagen auf, erstellten den Besichtigungsbericht mit Hilfefunktion zur leichteren Umsetzung, organisierten einen zuverlässigen VdS-Sachverständigen für die Prüfung der elektrischen Anlagen, schrieben die für den Betrieb sinnvollen Versicherungsbedingungen, führten mit vier relevanten Versicherern die Besichtigungen erneut durch und präsentierten am 1. November 2016 das Ergebnis:
- Die von seiner Bank finanzierte und während der Bauphase versicherte neue Produktionshalle, die bereits seit 14 Monaten in Betrieb war, war nicht versichert. Die Bank hatte versäumt, die Feuerrohbauversicherung in eine vollwertige Versicherung zu ändern.
- Ein außerhalb befindliches Lagergebäude im Wert von 2,3 Mio. EUR war vor 21 Jahren als Baumarkt bei einem Versicherungsvertreter versichert worden. Es stand seit Jahren leer und Leerstand war im Versicherungsvertrag ausgeschlossen. Es gab also keinen Versicherungsschutz.
- Seine eigenen sowie die hochwertigen Lehren und Werkzeuge seiner Auftraggeber waren nicht versichert.
- Die Versicherungssummen aller Gebäude waren falsch ermittelt. Manche waren deutlich zu hoch und die Verträge entsprechend teuer. Andere Gebäude waren extrem niedrig versichert, sodass der Versicherer im Schadenfall Unterversicherung hätte anrechnen können.
- Die Betriebsunterbrechungsversicherung, die vor allem im Großschadenfall dafür sorgen soll, dass der Betrieb wiederaufgebaut und wieder in den Markt eingeführt werden kann, war auf sechs Monate vereinbart. Jeder weiß, dass man ein Unternehmen mit Planungs-, Genehmigungs-, Bauphasen, Kundenrückgewinnung und Wiedermarkteinführung niemals in dieser Zeit wiederaufbauen kann.
- Obwohl er für die Kfz-Industrie tätig war, gab es weder eine erweiterte Produkthaftpflichtversicherung noch eine Rückrufkostendeckung.
- Die Exportrisiken in die Gebiete der USA und Kanada waren nicht versichert.
- Große und teure Teile seiner Auftraggeber wurden weiterverarbeitet, aber es fehlte die Vereinbarung, dass Tätigkeitsschäden während der Weiterverarbeitung mitversichert sind.
- Die Versicherungssummen der Betriebshaftpflicht stammten aus seinen Anfangsjahren und waren für sein Leistungsprofil völlig unterdimensioniert.
- In den Maschinenversicherungen fehlten zahlreiche wichtige Maschinen und andere längst verkaufte waren noch versichert.
- Jeder wichtige Versicherungsvertrag beinhaltete Klauseln, die dem Unternehmen im Schadenfall das Genick gebrochen hätten.
- Trotz des mangelnden Versicherungsschutzes waren die Versicherungsbeiträge um 22 Prozent zu hoch.
Insgesamt stellten wir 216 Mängel in den Versicherungsverträgen fest. Davon über 81 mit verheerenden Auswirkungen für das Unternehmen im größeren Schadenfall.
Auch der drei Jahre vor uns beauftragte Versicherungsmakler hatte diese Fehler nicht erkannt und nichts anderes im Sinn gehabt, als den Familien der leitenden Angestellten Lebensversicherungen zu verkaufen. Die bestehenden Verträge hatte er nur auf sich übertragen, um die Courtagen von den Versicherern zu erhalten. Es hatte sich weder mit den Vertragsinhalten noch mit den Betriebsrisiken beschäftigt.
Dies ist nur eines von über 430 Projekten in den letzten fast 30 Jahren, die uns täglich zeigen, dass im Mittelstand versicherungstechnisch Notstand herrscht und die meisten Mittelständler nur Glück haben, dass so wenige Schäden passieren.
Wir haben auf unserer Seite Versicherungen für Unternehmen im unteren Teil beschrieben, was im Mittelstand tatsächlich los ist.
Wenn auch Sie unsicher sind, ob Ihre Versicherungsverträge halten, was Ihnen versprochen wurde, unterstützen wir Sie gern.
Sie erreichen uns telefonisch unter: +49-371-40399-50 oder
Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen.
Mit Zitronen gehandelt...
Am 14. August 2002 klingelte mein Telefon. Der Anrufer sagte: "Hallo Herr Markstein, mein Name ist Thomas Bayreuther. Herr Walter (Namen geändert) ist Ihr Mandant und hat Sie empfohlen. Außerdem war ich bei Ihrem Unternehmerball. Können Sie bei uns vorbeikommen. Wir haben ein ernsthaftes Problem mit dem Versicherer."
Ich fragte, worum es denn gehe. "Nun wissen Sie", fuhr der Herr mit sehr aufgeregter Stimme fort, "Wir haben ein Produktionsunternehmen für Lebensmittel und zahlreiche eigene Filialen. Sie wissen doch, es gibt in Dresden und Freital das Hochwasser und wir sind schwer betroffen. Herr Markstein, bei uns hat es ganze Anlagen hinausgespült. Können Sie uns helfen?"
Er hatte ernsthafte Sorgen um sein Unternehmen. "Herr Bayreuther", sagte ich, "ich koordiniere meine heutigen Termine neu und fahre mit meinem Schadenprofi sofort los. Wo können wir Sie treffen?"
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Gemeinsam mit meinem Sachschadenspezialisten trafen wir uns am Produktionsstandort, fuhren gemeinsam 14 betroffene Filialen ab und nahmen alle Schäden zur Dokumentation gegenüber dem Versicherer auf.
Es entsprach seinen Vorangaben: Teilweise waren Anlagen durch die Fenster und Türen hinausgespült worden. Die Standorte waren voll mit Schlamm. Für ein Lebensmittelunternehmen ist allein dies wegen der Hygienevorschriften der Showdown. Hier standen monatelange Schließungen und hohe Umsatzverluste ins Haus.
Zurück am Produktionsstandort legte er uns die Versicherungsverträge vor und sagte: "Wissen Sie was, der Versicherungsvertreter hat heute Vormittag doch ernsthaft gesagt, dass wir die Schäden der Leitungswasserversicherung melden sollen. Man müsste es so drehen, dass das Wasser aus der Toilette gekommen wäre. Herr Markstein, ich verstehe nicht viel von Versicherungen, aber da ist doch was faul?!"
Wir erleben viel in unserem Geschäft. Viele Versicherungsverkäufer lügen für einen Abschluss, dass sich die Balken biegen und schwätzen unentwegt ohne Sachverstand... Aber diese Aussage, überraschte sogar uns. Wir vermuteten, dass dem Vertreter bereits klar war, dass er diese Gefahr nicht versichert hatte.
Der Geschäftsführer legte uns seine Versicherungsverträge eines großen Versicherers vor. "Wie viele Beschäftigte haben Sie denn insgesamt?", fragte ich, als ich beim Durchblättern des überfüllten und in die Jahre gekommenen Ordners auf die Betriebshaftpflicht mit 27 Mitarbeitern stieß. "Wir haben zurzeit 617 Mitarbeiter.", sagte er stolz. "Aha, das ist interessant. Sind das alle Verträge oder haben Sie noch mehr?", fragte ich nach. Es waren alle und es gab auch nur diese Betriebshaftpflicht. Die jährlichen Meldebögen hingen seit 1991 ebenso im Ordner, wie auch die Faxnachweise an den Vertreter. Offensichtlich hatte dieser die Meldebögen nicht an den Versicherer weitergegeben. Die regelmäßige Aktualisierung der Verträge war offensichtlich kein vordringliches Ziel. Aber er hatte viele Lebensversicherungen für Mitarbeiter und Geschäftsleitung abgeschlosssen. Das war für diesen Vertreter wichtiger.
Papier über Papier, aber trotz der Filial- und Produktionlagen in der Nähe von Gewässern gab es keine Elementarversicherung. Auch eine Betriebsunterbrechungsversicherung konnten wir nicht finden. Der Geschäftsführer war verzweifelt und fragte nochmals: "Können Sie uns helfen?"
Ich wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen, deshalb sagte ich zu ihm: "Beim ersten Durchsehen sind mir einige Probleme in ihren Versicherungsverträgen aufgefallen, die Sie die Existenz kosten können. Diese sollten so schnell als möglich beseitigt werden. Darüber hinaus werden wir Sie bei der Durchsetzung Ihrer Interessen beim Versicherer unterstützen. Aber erwarten Sie nicht zu viel. Wir können nur auf eine Mithaftung des Vertreters abstellen. Dabei müssen Sie dem Versicherer das Fehlverhalten beweisen. Vielleicht erreichen wir mit dem Versicherer einen Vergleich. Gehen wir konstruktiv ans Werk. Als aller Erstes müssen Sie den Wiederaufbau voranbringen. Wie lange schätzen Sie, benötigen Sie für Organisation, Reinigung und Wiederaufbau?"
Gemeinsam mit unserem Anwalt setzten wir ein Schreiben an den Versicherer auf, erklärten die Umstände, legten die Beweise der Fehlberatung und mangelnden Betreuung vor und setzten auf weitere Zusammenarbeit mit dem Versicherer.
Monate später wurde mit dem Versicherer ein Vergleich gefunden. Unser damals neuer Kunde, der sich bis heute sehr erfolgreich am Markt entwickelt hat und auch in 2019 noch zu unseren Mandanten zählt, war mit einem blauen Auge davon gekommen.
Insgesamt hatte er großes Glück, denn in seinen Versicherungsverträgen fanden wir Positionen, die ihn in einem richtigen Schadenfall das Lebenswerk gekostet hätten. So gab es außer den schon benannten Problemen keine Betriebsschließungs- und Produktschutzversicherung, was bei Kontaminationen der Waren fatal gewesen wäre. Man denke dabei nur an die Salmonellen in den Torten von Copperath & Wiese. Alle Versicherungssummen der Gebäude und Anlagen waren falsch ermittelt. Die Vertragsbedingungen waren für das Unternehmen lebensgefährlich. Und trotz alledem waren die Beiträge der bestehenden Versicherungen 31 Prozent zu teuer.
Vielleicht sind Sie beim Lesen der Meinung, dass ich meine Mitbewerber schlecht schreibe. Dem möchte ich klar entgegentreten.
Wir haben mit ernsthaften und fachkompetenten Mitbewerbern zu tun, die wir respektieren. Dabei handelt es sich um ehrlichen Wettbewerb. Wer die besseren Fachargumente und Servicekompetenzen nachweist, verdient den Kunden. Und deshalb versuchen wir jeden Tag, der beste Versicherungsmakler für mittelständische Unternehmen zu sein.
Und dann gibt es Marktteilnehmer, die mitverantwortlich sind für das negative Bild der Versicherungsbranche in der Öffentlichkeit. Die inkompetent nur Verträge verkaufen, nur an den Verdienst denken, ohne überhaupt zu verstehen, welche Verantwortung sie gegenüber ihren Kunden haben.
Diese müssen aufzeigt werden, weil sie für zahlreiche Insolvenzen, unternehmerische Misserfolge und gescheiterte Existenzen verantwortlich sind.
Wenn Sie bei Ihren Unternehmensversicherungen nicht mit Zitronen handeln wollen, sondern individuellen und preiswerten Versicherungsschutz wünschen, der Ihr Unternehmen und Lebenswerk tatsächlich sichert, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
Sie erreichen uns telefonisch unter: +49-371-40399-50 oder
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Die Jungs wollen es warm haben...
Wir betreten am 28. Februar 2015 die Produktionshalle eines mittelständischen Kunststoffverarbeiters im Erzgebirge. Seit über sieben Monaten waren wir auf Empfehlung eines langjährigen Kunden an diesem Neumandat dran. Immer wieder hörten wir am Telefon: "Im Moment haben wir keine Zeit." - "Vielleicht später." - "Rufen Sie in einem Monat noch mal an." usw.
Aber zum Glück hatten wir solche Aussagen seit 1991 wahrscheinlich 10.000 Mal gehört. Wir waren also abgehärtet. Also zurück in die Produktionshalle...
Kunststoffspritzmaschinen soweit das Auge blickt und am Ende der Halle sehen wir zwei Transporter stehen. Mein Sachspezialist und ich schauen uns an und lächeln voller Vorfreude, was da noch kommen mag.
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An den Maschinen lagerten Unmengen Granulat. "Herr Ponitz (Name geändert)", sagte ich, "für wie viele Produktionstage ist dieses Granulat und wofür nutzen Sie diese Plastikplanen und Pappen?" Mein Sachspezi schmunzelte. (Anmerkung am Rande: Das entspricht alles nicht den Vorschriften.)
"Nun Herr Markstein", sagte der Geschäftsführer, "wir haben im Lager keinen Platz mehr, deshalb haben wir das gleich hier deponiert. Dann sparen wir uns auch den Transport. Ja, die Pappen und Plastik müssen wir mal wegräumen." Er rief einen Mitarbeiter an der Maschine: "Rolf, räumst du mal die Pappen und Planen weg?" "Mach ich Chef, morgen, ich muss dann gleich zur freiwilligen Feuerwehr.", rief der Mitarbeiter zurück. Und der Chef sagte: "Ok, aber nicht vergessen."
Wir gingen weiter und kamen an einer Gabelstaplerladestation vorbei, die genau zwischen zwei Regale des Hochregallagers eingebaut wurde. Und darunter war ein Holzbrett angebracht. "Kurze Frage", sagte ich, "Warum haben Sie die Ladestation hier drin und wozu das Holzbrett?" (Anmerkung: Beides ist nicht erlaubt!)
Herr Ponitz antwortete kurz und bündig: "Wir hatten sonst keinen Platz. Und das Holzbrett...da legen wir immer mal was ab - ist praktisch."
Nun schaute ich meinen Sachspezi fragend an. Ein paar Meter weiter kamen wir ins Lager. Es war tatsächlich ziemlich voll. Ein Grund war auch der abgestellte Firmen-LKW.
"Ich habe noch mal eine Frage Herr Ponitz. Warum stellen Sie Ihre Fahrzeuge in den Produktions- und Lagerhallen ab?", sagte ich und runzelte wohl bedenklich die Stirn, denn er fuhr mich etwas harsch an: "Haben Sie damit ein Problem?".
Und ich erwiderte: "Bisher noch nicht, weil ich noch nicht Ihr Berater bin. Aber wenn ich dieser werden sollte, dann sehr wohl, weil mir dann daran gelegen ist, dass Sie im Schadenfall vom Versicherer Geld bekommen." Herr Ponitz nahm mich zur Seite: "Wissen Sie, das machen wir schon immer so, weil es meine Jungs im Winter warm haben sollen, wenn sie morgens mit den LKW und Lieferwagen starten."
Ich sagte: "Ihnen hat ihr bisheriger Versicherer noch nicht die Sächsische Garagenordnungs-Klausel erklärt. Das sollten wir dann gleich nachholen, denn die birgt für sie Gefahren."
Zuletzt schauten wir uns im Vorbeigehen noch den Heizungs- und EDV-Raum an. Nun, es gab ziemlich viele Dinge, die offensichtlich nicht mehr gebraucht und zwischengelagert werden mussten. (Anmerkung: Auch nicht erlaubt.)
Wir setzten uns ins Büro des Geschäftsführers und ich begann zaghaft: "Herr Ponitz, wahrscheinlich werden wir nach meinen vielen Fragen und den folgenden Sätzen nicht zur Zusammenarbeit kommen, was ich schade finden würde. Wahrscheinlich bin ich für Sie nervig. Aber ich muss Ihnen das jetzt sagen, weil bei Ihnen viel auf dem Spiel steht." Er schaute mich verdutzt an.
"Ich will nicht um den heißen Brei reden. Es ist egal, bei welchem Versicherer Sie versichert sind. In jedem Vertrag müssen Sie die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften einhalten. Erfüllen Sie diese nicht, werden Sie im Schadenfall große Probleme mit dem Versicherer bekommen, der sehr wahrscheinlich Ihren Schadenersatzanspruch nicht bezahlt."
Gelassen lehnte sich Herr Ponitz zurück und sagte: "Herr Markstein, wir zahlen 70.000 Euro für unsere Versicherungen, da zahlt auch der Versicherer. Der Makler war mit dem Versicherer erst im September bei uns und wir sind die gleiche Runde gegangen. Es war alles ok. Ich kann aber verstehen, dass Sie den Teufel an die Wand malen wollen, um ins Geschäft zu kommen." Und er lachte köstlich.
"OK. So habe ich das noch nicht gesehen.", sagte ich und lachte mit ihm. Mein Sachspezialist machte ganz große Augen und war offensichtlich gespannt, wie ich mit dieser Situation umgehe. "Herr Ponitz, mir ist klar, dass wir dann Ihr Unternehmen verlassen und wahrscheinlich nicht wieder eingeladen werden. Damit muss ich leben. Aber wir sind zu Ihnen gekommen, haben uns mit Ihnen die Mühe gemacht und alles angesehen. Es wäre aus meiner Sicht bösartig, wenn wir Sie trotz unserer Erfahrungen mit Ihrer Situation im Regen stehen lassen. Man sieht sich im Leben immer zweimal. Deshalb bitte ich Sie, nehmen Sie sich einen Zettel und schreiben Sie sich bitte folgendes auf."
Er schaute mich fragend mit zugekniffenen Augen an und sagte: "Herr Markstein, meinen Sie das im Ernst?" Und ich entgegnete: "So wahr ich hier sitze. Wenn sich herausstellen sollte, dass meine folgenden Aussagen nur im Ansatz falsch sind, zahle ich Ihnen die letzten beiden Stunden unserer Besichtigungstour und die nächsten 30 Minuten. Wären Sie mit 200 EUR pro Stunde einverstanden?"
Nun setzte er sich gerade in seinen Sessel und sagte: "So eine Aussage habe ich noch nie gehört. Sie haben meine volle Aufmerksamkeit. Was ist los?"
Wir erklärten ihm, dass in seinen Versicherungsverträgen Klauseln beinhaltet sind, welche der Versicherer im größeren Schadenfall, also 50.000 EUR aufwärts, garantiert nutzen wird. "Herr Ponitz", führte ich weiter aus, "die von uns notierten Missstände in Ihrem Unternehmen sind für den Versicherer die Basis für das Versagen von Versicherungsschutz."
"Was meinen Sie und wo steht das?", fragte er schon leicht erregt. Wir nannten ihm die während des Durchgangs festgestellten Positionen und baten um seinen Gebäude-, Geschäftsinhalts- oder Maschinenversicherungsvertrag. "Wir haben einen ganz speziellen Vertrag von unserem Makler. Da ist alles in einem Vertrag drin. Und was Sie mir erzählen, sicherlich nicht. Ich hoffe, Sie stehen zu Ihrer Aussage mit der Bezahlung meiner Zeit.", sagte er mit einem Lächeln.
Wir wussten, wovon wir reden. Es konnte nur einer dieser am Markt üblichen Standardverträge sein. Innerhalb von fünf Minuten hatten wir die maßgeblichen Klauseln farblich markiert und legten ihm dazu das Blatt mit den festgestellten Mängeln vor. Wir erläuterten ihm die Situation, zeigten diese K.O.-Klauseln sowie die Folgewirkungen für ihn im Schadensfall in seinen Verträgen auf.
Herr Ponitz lehnte sich zurück. Er schien etwas bleich. "Wissen Sie was, Herr Ponitz", sagte ich zu ihm und fuhr fort, "Sie haben heute eigentlich Ihren Glückstag." "Warum?", fragte er entgeistert.
"Wir sind hier, um Sie zukünftig vor Schaden zu bewahren.", setzte ich oben drauf.
Kurz und knapp: Wir erstellten einen schriftlichen Bericht und schickten diesen an ihn. Herr Ponitz wollte dies noch mit seinem Versicherungsmakler besprechen. Bereits wenige Tage später rief er an und bat um einen Termin zum Vertragsabschluss: "Ich habe das Gespräch mit meinem Makler gesucht. Er hatte keine Antworten. Ich wusste mehr als er. Daraufhin sprach ich mit Fred, der sie empfohlen hatte. Ich wollte wissen, wie die Zusammenarbeit mit ihrem Unternehmen seit Jahren läuft. Daher gehe ich davon aus, dass sie mit ihrem kundenorientierten Team einen erstklassigen Job machen. Bitte kommen sie vorbei und lassen sie uns diesen Sumpf trockenlegen."
Wir unterzeichneten das Maklermandant, erbrachten alle besprochenen Leistungen und stellten mit ihm gemeinsam die Mängel ab. Wenn wir uns zum Jahresgespräch sehen und erneut unsere Rundgänge machen, lachen wir heute gemeinsam über unser erstes Treffen. Die Lkw stehen noch immer in den Produktions- und Lagerhallen, aber nun ist dies in seinen Versicherungsverträgen erfasst und somit Vertragsgegenstand. Der Verstoß gegen die Sächsische Garagenordnung wurde wie viele andere Klauseln aufgehoben. Er sparte trotz Topversicherungsschutz "nur" zwölf Prozent Beitrag und war happy. Er wollte sein Unternehmen gesichert wissen und das ist uns gemeinsam gelungen.
Danke an dieser Stelle an Klaus und Jan für die gute Zusammenarbeit!
Wir fragen uns immer wieder: Was nutzt es einem Unternehmen, hohe Versicherungsbeiträge zu zahlen, wenn die Versicherungsverträge nicht auf das Unternehmen zugeschnitten sind und zahlreiche nachteilige Klauseln in den Verträgen die wichtige Erstattung im großen Schadenfall ausschließen? Wahrscheinlich ist die Materie zu kompliziert und viele Unternehmer resignieren und hoffen.
Wenn Sie bei Ihren Unternehmensversicherungen nicht nur Top-Verträge und gute Beiträge beanspruchen, sondern auch Unterstützung bei den notwendigen Umsetzungen erwarten, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
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Es fehlt nur der Funke - weg hier...
Im Frühjahr 2016 führten wir erneut ein Seminar für unsere Kunden und Interessenten durch. Es ging um Straf- und Insolvenzrecht. Nach dem Seminar kam der Geschäftsführer eines Kunststoffverarbeitungsunternehmens zu mir und beschwerte sich über seinen Versicherungsmakler. Ich kannte diesen und wunderte mich, weil der eigentlich gute Arbeit macht. Wir vereinbarten uns für die Woche darauf in seinem Unternehmen. Offensichtlich war das Unternehmen vom vorherigen Makler bedient. So schnell hatte ich noch nie unseren Maklervertrag unterschrieben. Später war klar warum.
Ich erinnere mich noch genau an die erste Besichtigung im Unternehmen. Meinem Sachspezialisten und mir kratzte es im Hals. Es stank massiv nach Aceton. Überall in der Produktion lag Holzstaub von der Formenfräse herum. Wie wir später feststellten, funktionierte die Absaugung nicht mehr. Mitten in der Produktionshalle standen hochentzündliche Acetonfässer an denen sich ein Mitarbeiter für die Laminierarbeiten bediente. Auf meine Frage an den Chef, wo das Gefahrstofflager sei, in dem eigentlich diese Fässer lagern sollten, sagte er: "Wir sind gerade dabei eines anzubauen, aber das dauert noch etwas."
Wir gingen weiter ins "Warenlager". Da standen Acetonfässer über Acetonfässer zusammen mit Unmengen Gerümpel und Holzformen - völlig ohne System. Organisation war ein Fremdwort.
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Am Gebäude lagerten Kunststofflaminate, Europaletten, Holzkisten, Tische und Stühle. Am Eingang der Produktionshallen standen unter den Schildern "Rauchverbot" übervolle Ascher, die schon länger die Restestummel nicht mehr aufnehmen konnten, sodass diese daneben lagen.
Ich habe ein Helfersyndrom und aus diesem Grund unterstellte ich: Die haben zu viel zu tun. Denen wurde nicht gesagt, was wichtig für den Versicherungsschutz ist. Die Firma müssen wir unterstützen, damit die Betriebsordnung hergestellt werden kann. Sonst gibt es im Schadenfall massiven Stress mit dem Versicherer. Aus diesem Grund führten wir mit den verantwortlichen Personen Gespräche und erstellten Hinweislisten für die nötigen Umorganisationen.
Unter anderem stand da:
- Acetonfässer neben Holz beräumen,
- Europaletten oder andere brennbare Sachen, die an den Gebäuden angelehnt oder unmittelbar daneben aufgestapelt sind, müssen mind. 2,50 m Abstand zum Gebäude haben,
- Gefahrstofflager fachgerecht erstellen,
- Gefahrstoffe in ein Gefahrstofflager einbringen und dieses fachgerecht sichern,
- Mitarbeiter über generelles Rauchverbot belehren und Verstöße ahnden,
- Rauchverbot aushängen und kontrollieren,
- Aschenbecher regelmäßig leeren,
- Absaugung der Fräse reparieren,
- gebrauchte Putzlappen/Putzpapier in spezielle Putzlappenbehälter, nicht in blaue Plastiksäcke,
- Spänecontainer in Halle 1 beräumen,
- Holzstaub regelmäßig beseitigen und Sauberkeit herstellen,
- Holzpaletten und -formen neben/auf/unter Acetonfässern im Lager beräumen,
- Feuerlöscher griffbereit positionieren und Brandschutzplan erstellen/aufhängen,
- Mitarbeiter zu gesetzlichen Sicherheitsvorschriften belehren und diese aushängen,
- Mängel aus VdS-Befundscheinen unverzüglich abstellen,
- offene Forderungen aus letzter Besichtigung des aktuellen Versicherers umsetzen,
- Brandschutzverantwortlichen benennen/ausbilden oder extern beauftragen,
- Brandschutzkonzept bis 01.2018 erstellen,
- Hallenbelüftung regelmäßig sicherstellen,
- Elektrorevisionen regelmäßig unaufgefordert durchführen und Befundschein Versicherer vorlegen.
Die Versicherungsverträge enthielten für den Kunden schwierige Klauseln. Ich hätte von diesem großen Makler mehr Engagement erwartet.
Ich kürze es ab: Auch nach fünf Vorbesichtigungen mit fünf Mängellisten und Hinweisen zur Beseitigung, Erklärungen für die Notwendigkeit sowie drei Besichtigungen mit Versicherern, um soliden Versicherungsschutz schaffen zu können, war das Unternehmen nicht bereit, die Betriebsorganisation herzustellen.
Wir redeten mit Engelszungen und erklärten die Hintergründe, aber die Geschäftsleitung war immun. Sie waren tatsächlich der Meinung, dass der Versicherer stolz sein kann, dieses Unternehmen zu versichern. Wir versuchten zu vermitteln, dass dieses Unternehmen auf Sand gebaut ist, wenn der Schadenfall kommt.
Auch das wesentliche Argument, dass der Versicherer im Schadenfall keine Leistung erbringt, weil gegen sämtliche Vertragsauflagen verstoßen wird, verhallte im Raum. Vergebens!
Die letzte Besichtigung mit einem großen Versicherer aus Bayern, der unbedingt in Sachsen sein Industriegeschäft ausbauen wollte, brachte die Umstände auf den Punkt.
Der Risikoprüfer und langjährige Seniorunderwriter, wir nennen ihn hier mal Herr Bayer, wurde bereits nach nur 30 Minuten unruhig und brach die Besichtigung ab, als das Lager nicht geöffnet wurde. "Der Schlüssel ist weg.", sagte der freundliche Mitarbeiter, der uns herumführte.
Ich wusste, wie es in dem Lager aussah, aber sagte kein Wort. Herr Bayer war ein schlauer Fuchs und wusste ebenso, dass nur Räume verschlossen werden, wenn die Unternehmen etwas verbergen wollen. Die Firma hatte nicht aufgeräumt und meinte tatsächlich, dass ein Verschluss genügt. So wie ein Kleinkind, das die Augen zuhält und der Meinung ist, dass andere es auch nicht sehen.
Das Gefahrstofflager war inzwischen gebaut, aber man hatte anstatt des geforderten T60-Brandschutztores aus Kostengründen nur in ein Kunststoffrollo investiert. "Mehr Geld geben wir nicht aus.", sagte die Tochter des Geschäftsführers und ließ uns stehen. "Warum dann die Investition ins Mauerwerk, wenn man kein Tor anbaut?", fragte Herr Bayer überrascht.
Wir verließen das Büro auf dem Weg nach draußen - an die frische Luft. Ich versuchte den Versicherer zu überreden und ihn trotz der Misere zu überzeugen, weil wir Versicherungsschutz benötigten, denn der bestehende Vertrag war so schadenlastig, dass der Versicherer kündigen wollte. Aber Herr Bayer sagte: "Herr Markstein, ich kenne Sie als Perfektionisten beim Versicherungsschutz. Sie wissen ganz genau, dass hier nur der Funke fehlt und man sowas nicht versichern kann, wenn man es als Versicherer gesehen und von Risiken Ahnung hat. Das versichern nur Versicherer, die im Brandschadenfall nicht zahlen wollen."
Natürlich hatte er recht. Aber ich fragte mich selbst: Was kann ich bei diesem immunen Kunden erreichen, der meint, dass die Versicherungswelt wegen ein paar Beiträgen nur auf ihn wartet?
Wir verließen das Unternehmen und auf dem Weg zu unseren Fahrzeugen sagte Herr Bayer: "Herr Markstein, das bekomme ich bei meinem Chef nicht durch. Ich fühle mich hier nicht wohl." Das empfand ich nach so vielen Besichtigungen und diesem enormen Zeitaufwand nicht förderlich. Aber nur für Sekunden, denn als wir um die Ecke bogen, lehnte ein Mitarbeiter der Firma am Gefahrstofflager, in dem nun die Acetonfässer aus der Produktion standen, und rauchte gemütlich eine Zigarette unter dem Rauchverbotsschild.
Plötzlich rief Herr Bayer: "Weg hier, ehe es knallt."
Ein letztes klärendes Gespräch mit dem Unternehmer und seiner Tochter ergab, dass man nicht bereit war, die Situation zu ändern. Beide verstanden nicht, dass der Versicherer keine Leistung erbringen wird und die Versicherungsbeiträge zum Fenster hinausgeworfen werden. Man versuchte mich noch quasi mit der Aussage zu erpressen, dass in der Vorwoche ein Vertreter eines großen Versicherers mit A im Haus gewesen wäre, der alles für einwandfrei befunden hatte.
"Wisst ihr", sagte ich, "der Vertreter versichert alles, weil er keine Haftung trägt. Ihr müsst im Schadenfall dem Versicherer beweisen, dass ihr nicht grob fahrlässig gehandelt und keine Sicherheitsvorschriften verletzt habt und alle Vertragsobliegenheiten von euch erfüllt wurden. Das wird euch beim Organisationszustand des Unternehmens nicht möglich sein."
In diesem Moment erkannte ich, dass beim "Bergsteigen" immer zwei vonnöten sind. Einer der oben die Hand ausstreckt und hilft und der andere, der diese Hand annimmt und den Fuß anstellt.
Ich kündigte die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung. Manchen Firmen ist nicht zu helfen. Zumindest sind sie meinem Rat gefolgt, wegen der Haftung und Beweislast nicht zu einem Vertreter zu gehen, sondern einen Makler zu suchen, der eine ausreichende Vermögensschadenhaftpflichtversicherung nachweist. Auch hier hat sich wieder jemand gefunden, der im Sinne seines Umsatzes großzügig über die Misere hinwegschaut.
Das langjährig aktive Kunststoffverarbeitungsunternehmen steht nun wieder allein am Hang und wird einen Brand nicht überstehen. Ich wünsche der Firma, dass kein Schaden eintritt.
Wenn Sie bei Ihren Unternehmensversicherungen kein Geld zum Fenster hinauswerfen wollen und einen erfahrenen Partner suchen, der Ihr Unternehmen und Lebenswerk tatsächlich sichert, Sie unterstützt und Ihnen den Rücken freihält, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an.
Wir sind gern für Sie da und freuen uns darauf Sie kennenzulernen.
Sie erreichen uns telefonisch unter: +49-371-40399-50 oder
Und wenn Sie nach einem möglichen Schaden nicht "in die Röhre schauen" oder Insolvenz anmelden wollen, weil Ihr Versicherer auf Klausel X, Y oder Z im Kleingedruckten Ihres Vertrag verweist, lassen Sie Ihre Verträge am besten noch heute kostenfrei von unseren Fachspezialisten prüfen.